Hunde impfen
Gegen gewisse Erkrankungen sollten Hunde regelmässig geimpft werden. Es gibt einige doch gefährliche Erreger, gegen die ein sehr zuverlässiger und sicherer Impfstoff existiert. Die Impfhäufigkeit und auch die Abstände sind von Impfstoff abhängig. Oft werden auch kombinierte Impfungen angewendet. (Bsp. 5-fach Impfung).
Staupe
Staupe ist für Hunde zu 50 bis 80 Prozent tödlich und in jedem Fall mit schwerem Leiden verbunden. Da die Krankheit auch bei Fuchs, Wolf, Marder, Dachs und Luchs vorkommt, kann der Haushund sich über diese Wildtiere infizieren. Das Staupevirus ist hochansteckend. Typische Symptome, die die Staupe charakterisieren, sind eine allgemeine Schwäche, ein schleimig-eitriger Nasen- und Augenausfluss und Husten. Oft kommen auch Fieber, Erbrechen und Durchfall vor. Mit der Dauer der Krankheit verlieren die Tiere an Kondition. So können kranke wie auch erholte Individuen stark abmagert sein. Störungen des Zentralnervensystems können gleichzeitig mit anderen Symptomen vorkommen, oder nach ihrem Verschwinden. Die entsprechenden neurologischen Symptome hängen vom betroffenen Gehirnteil ab. Möglich sind u.a. Verhaltensveränderungen, Krämpfe, Lahmheit, Kreisbewegungen und allgemeine Bewegungsstörungen.
Die Impfung ist daher absolut erforderlich! Mit den regelmässigen Impfungen wird ein wirkungsvoller Schutz erreicht.
Grundimmunisierung: 8, 12 und 16 Wochen
Auffrischungsimpfung: alle 3 Jahre
Leptospirose
Die Leptospirose ist eine bakterielle Erkrankung, die über verseuchte Oberflächengewässer übertragen wird. Mäuse und Ratten dienen als Reservoir für diese Erkrankung (sie beherbergen die Bakterien, ohne daran zu erkranken) und scheiden sie über den Harn aus. Über verseuchte Oberflächengewässer (insbesondere Pfützen und stehende Gewässer wie Teiche) kann sich der Hund anstecken. Auch der Mensch kann sich infizieren, sowohl aus der kontaminierten Umwelt als auch vom erkrankten Hund (Zoonose!), vor allem durch Kontakt mit Blut und Harn. Hunde aller Altersklassen können erkranken, aber vor allem junge und unzureichend geimpfte Tiere können lebensbedrohliche Symptome entwickeln. Die meisten Erkrankungen erfolgen im Spätsommer und Herbst in warmfeuchter Witterung und nach schweren Regenfällen oder Überschwemmungen. Die Bakterien dringen über verletzte Hautstellen bzw. aufgeweichte intakte Haut oder über Schleimhäute in den Körper ein, verbreiten sich mit dem Blutstrom und bewirken eine interstitielle Nephritis (Nierenentzündung) und Leber- und Nierennekrose (Absterben der Zellen) mit Leber- und/oder Nierenversagen sowie Kreislaufproblemen; seltener Blutgerinnungsstörungen, Lungenentzündung und -blutungen, Darminvagination (Einstülpen des Darmes in sich selber), Meningitis (Gehirnhautentzündung) und Uveitis (innere Augentzündung). Bei typischen Symptomen wie Mattigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gelbsucht oder beschwerliche Atmung und Husten sollte rasch ein Tierarzt aufgesucht werden. Ohne Therapie Meist Dialyse kann das Tier versterben und es stellt auch eine Infektionsgefahr für den Menschen dar (Zoonose!).
Impfung wirksam gegen 6 Serovare:
Grundimmunisierung: 8, 12 und 16 Wochen
Auffrischungsimpfung: jährlich
Hepatitis contagiosa canis
Ansteckende virale Leberentzündung der Hunde.
Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine generalisierte Virusinfektion, die in ihrer klassische Form heutzutage zwar nur noch selten auftritt, jedoch ist das Virus ist häufig an der Ausbildung einer chronischen Leberentzündung beim Hunde beteiligt. Durch die Bildung und die Ablagerung von Immunkomplexen kann es ausserdem zu Entzündungen in den Augen (hepatic blue eye) und Nieren kommen. Aber auch ein akuter bis perakuter Verlauf ist möglich, der vor allem für junge, ungeimpfte Hunde tödlich endet. Es ist möglich, Hunde durch eine Impfung vor einer Infektion zu schützen.
Impfung sehr zuverlässig
Grundimmunisierung: 8, 12 und 16 Wochen
Auffrischungsimpfung: alle 3 Jahre
Parvovirose
Die Parvovirose ist eine hochansteckende, weltweit verbreitete Viruserkrankung, die insbesondere für ungeimpfte und junge Hunde eine große, mitunter tödliche Gefahr darstellt. Weltweit kommen verschiedene Varianten des Caninen Parvovirus vor (CPV 2a, 2b und 2c). Die Ansteckung erfolgt vorwiegend durch die Aufnahme von infiziertem Kot über verunreinigtes Futter, Belecken von Fell und Händen, Teppichen oder Kleider. Der wirksamste Schutz ist eine gegen alle Varianten (CPV 2a, 2b und 2c) des Virus schützende Impfung im Welpenalter. Nach einer Inkubationszeit von 4-7 Tagen kommt es in der Regel zu einem akuten Verlauf mit plötzlichem, starkem und anhaltendem Erbrechen. Kurz darauf setzt wässriger oft blutiger Durchfall ein (König, Moritz und Thiel 2007). Die Tiere können bis zu 41,5°C Fieber haben oder leiden an Untertemperatur. Auf Grund von Durchfall und Erbrechen sind die Tiere schnell dehydriert. Zu Todesfällen kommt es vor allem bei Junghunden in Folge von Endotoxinschock bzw. einer Blutvergiftung
Grundimmunisierung: 8, 12 und 16 Wochen
Auffrischungsimpfung: alle 3 Jahre
Zwingerhusten
Sowohl Viren als auch Bakterien können die Ursache dieses Krankheitskomplexes sein. Beteiligte Viren sind das Canine Parainfluenza Virus Typ 2, das Canine Adenovirus Typ 2, das Canine Herpesvirus und das Reovirus. Zu den beteiligten Bakterien gehören das Bakterium Bordetella Bronchiseptica und Mykoplasmen. Meistens stellen die Viren hierbei den Wegbereiter für die Bakterien dar. Dies bedeutet, dass die Infektion mit den beteiligten Viren den Bakterien die Möglichkeit verschafft sich zu vermehren und schädlich zu werden.
Wie der Name „Zwingerhusten“ schon verrät, tritt diese Erkrankung oft auf, wenn viele Hunde aufeinandertreffen: in Tierpensionen, in Tierheimen, auf Hundeausstellungen, in Hundeschulen oder auch in Zuchtbetrieben. Es erkranken hierbei oft Tiere, die Stress ausgesetzt sind und somit ein geschwächtes Immunsystem haben. Übertragen wird die Erkrankung über die Luft oder über Tröpfcheninfektionen, ähnlich der Grippe beim Menschen. Die Hunde erkranken oft ca. eine Woche nachdem sie mit dem Krankheitserreger in Kontakt kamen. Ein erkranktes Tier zeigt Husten, meist erst trockenen. Der Husten muss nicht ständig auftreten, teilweise tritt er nur unter Belastung auf oder kann einem Würgen ähnlich sein kann. Viele Besitzer glauben auch fälschlicherweise der Hund hätte etwas verschluckt oder versucht zu erbrechen. Einige Tiere zeigen auch zusätzlich Fieber, Augenausfluss oder Schnupfen. In schlimmen Fällen können sich sogar Lungenentzündungen entwickeln. Geimpfte Tiere erkranken selten bis gar nicht an Zwingerhusten. Im Falle einer Erkrankung eines geimpften Tieres, verlaufen die Symptome meist viel milder im Vergleich zu den der ungeimpften Tiere, da die Impfung Schutz gegen die virale Komponente des Zwingerhustenkomplexes bietet.
Impfung: Schutz gegen die virale Komponente des Zwingerhustenkomplexes
Grundimmunisierung: 8, 12 und 16 Wochen
Auffrischungsimpfung: jährlich
Tollwut
Beachte Zollvorschriften! www.blv.admin.ch und www.ezv.admin.ch
Tollwut ist eine zoonotische - also vom Tier auf den Menschen übertragbare – Viruserkrankung, die sowohl bei Haus- als auch bei Wildtieren auftritt Praktisch immer tödlich. Die Schweiz ist aktuell Tollwutfrei, für den Grenzübertritt ist die Imfpung beim Hund aber zwingend vorgeschrieben.
Impfung ab 14 Wochen
Auffrischungsimpfung: alle 3 Jahre
Für Grenzübertritt zwingend nötig!!!